Orgel­ent­decker­tage in Buxtehude

25. Okto­ber 2018 | Pres­se­mit­tei­lung

Bux­te­hu­de. Ein­mal selbst die gro­ße Orgel spie­len, das war für Mimi (8) und Mar­le­ne-Loui­se Weber (9) der Höhe­punkt. „Toll“, fan­den sie die Orgel­ent­decker­tage in der Bux­te­hu­der St.-Petri-Kirche. Auf viel­fäl­ti­ge Wei­se erleb­ten Kin­der und Erwach­se­ne am Sonn­abend, 22. Sep­tem­ber, die Orgeln.
Bux­te­hu­des Kreis­kan­to­rin Sybil­le Groß hat­te zusam­men mit der Orgel­aka­de­mie Sta­de ein umfang­rei­ches Pro­gramm auf die Bei­ne gestellt.
Für die Füh­rung auf die Empo­re nimmt sie eine Klein­grup­pe von 15 Leu­ten mit. Mehr Platz ist nicht. Sie erklärt, was die vie­len Knöp­fe bedeu­ten: 52 Regis­ter mit ver­schie­de­nen Klang­far­ben hat das his­to­ri­sche Instru­ment. Die Furtwäng­ler-Orgel von 1859 kann zum Bei­spiel Trom­pe­te und Flö­te in unter­schied­li­chen Ton­la­gen imi­tie­ren. Die kleins­te Pfei­fe mit zwei Zen­ti­me­ter Län­ge klingt hoch wie ein Tin­ni­tus, die größ­te ist etwa fünf Meter lang und dröhnt wie eine Bohrmaschine.

Mimi spielt sonst Gei­ge, doch Groß zeigt ihr eine kur­ze Tas­ten­fol­ge für zwei Manua­le und beglei­tet sie. Auch Mar­le­ne-Loui­se, die Kla­vier spie­len kann, musi­ziert gemein­sam mit der Orga­nis­tin. Applaus. „Der Klang war super, bes­ser als am Kla­vier“, sagt Mar­le­ne-Loui­se. „Ich muss noch zehn Zen­ti­me­ter wach­sen, dann darf ich Orgel spie­len“, ist sie begeis­tert. Schließ­lich traut sich auch Johan­na Jür­ging (17), zu spie­len. „Anders als beim Kla­vier bleibt der Ton die gan­ze Zeit da“, sagt sie irri­tiert. Die Mecha­nik ist ihr fremd. Dar­über hat sie indes eini­ges bei der Rei­se in das Orgel­in­ne­re gelernt: „Irre, wie das alles aus­sieht.“ Mut­ter Ulri­ke Jür­ging ergänzt: „Fan­tas­tisch, mal soviel von der fei­nen Tech­nik zu sehen.“


Mit­tels moder­ner Tech­nik beka­men etwa 60 Besu­cher haut­na­he Ein­bli­cke in das Inne­re: Chris­toph Schön­beck film­te Sybil­le Groß in der Orgel, das wur­de auf eine Lein­wand im Altar­raum über­tra­gen. Die Kan­to­rin klet­ter­te auf Lei­tern durch einen Wald aus 3300 Pfei­fen und erklär­te vie­le Ein­zel­hei­ten, unter­stützt von Orgel­schü­ler Jonas Kra­rup (17) am Spiel­tisch und Anne­gret Schön­becks Kommentaren.
Gru­se­lig, wie sich die Pfei­fen mit zu wenig Wind anhö­ren. Span­nend, wie die meh­re­re Meter lan­gen Wege von den Tas­ten zu den Ven­ti­len ver­lau­fen. Eine Men­ge fei­ner Holz­stä­be die­nen als Ver­bin­dun­gen. „Alles ist voll mecha­nisch und wirk­lich Hand­ar­beit. Jede Orgel ist ein Uni­kat“, sag­te Groß. Die Gäs­te staun­ten über das impo­san­te tech­ni­sche Kunst­werk und hör­ten die Klangfülle.

Wie eine Orgel funk­tio­niert, erkun­de­ten Klein­grup­pen außer­dem an der Tru­hen­or­gel mit Sta­des Kreis­kan­tor Mar­tin Böcker und an der Chor­or­gel mit Groß. Anne­gret Schön­beck von der Orgel­aka­de­mie zeig­te eine trag­ba­re Orgel, ein Por­ta­tiv. Es wird auf die Knie gestellt und der sicht­ba­re Bla­se­balg mit einer Hand bedient. Schön­beck hat­te zudem Mate­ri­al zum Anfas­sen und Aus­pro­bie­ren dabei, zum Bei­spiel einen klei­nen Bla­se­balg, der „ein- und aus­am­te­te“, und Zinn­plätt­chen wie ein Kau­gum­mi­strei­fen für den Pfei­fen­bau. „Toll, dass die Leu­te so inter­es­siert sind“, freu­te sie sich. Kon­zer­te run­de­ten das Pro­gramm ab.

Text und Bild: Karin Lankuttis

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Ben­ja­min Simon-Hin­kel­mann
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