In die Klangwelt der Orgel entführt
Osterode. Heute steht sie im Mittelpunkt: Die Johann-Andreas-Engelhardt-Orgel von 1841 in der St. Jacobi-Schloßkirche in Osterode. Die Schüler*innen der 9b der Realschule auf dem Röddenberg sind ganz fasziniert, als ihnen Kirchenkreiskantor Jörg Ehrenfeuchter alles Wissenswerte über dieses besondere Instrument samt Aufteilung in Windversorgung, Mechanik und Klangkörper erklärt. Die Jugendlichen lernen alles über das Klangspektrum und den Klangfarben der Orgel – von den ganz tiefen Tönen bis zum höchsten Ton, den man ein wenig in den Ohren spürt. Und dass manche Orgelpfeifen aus einer Mischung aus Zinn und Blei sowie anderen Metallen, oder aber auch aus Holz gefertigt sind. Was natürlich auch nie fehlen darf, ist die Erklärung, wie groß die größte und wie klein die kleinste Pfeife sind – nämlich 4,8 Meter im Kontrast zu einem Zentimeter. „Cool, das ist schon spannend!“, höre ich die eine Schülerin zur anderen tuscheln.
Als Jörg Ehrenfeuchter dann noch zu den mitgebrachten Pfeifen der unterschiedlichsten Art greift und alle, die möchten, einmal ausprobieren dürfen, ob sie ihnen einen Ton entlocken können, ist die Begeisterung vollends entfacht. „Eine Mischung aus Theorie und Praxis ist sowieso immer das Beste“, findet der Kreiskantor und erklärt im Anschluss auch noch etwas zur Bedeutung der Orgelmacher in der damaligen und heutigen Zeit. Zum Beispiel, dass es damals keine Metallbauer gab, und Tischler sowie Schmiede die Arbeiten und den Bau von Orgeln übernahmen. Außerdem stellte Ehrenfeuchter die Frage in die Runde, wie viele Orgelbauer es heute in der Region wohl gibt? „Richtig, gar keinen“, stellte er nach einem Blick in die Runde und einige spontane Antworten fest. Der nächste sei in Kassel zu finden. Auch um den Wert von Orgeln ging es – und natürlich musste auch erraten werden, wie viele Pfeifen genau diese Engelhardt-Orgel wohl hat. Nämlich etwa 2500– sowie 26 Register auf zwei Manualen und Pedal. „Genau gezählt habe ich die Pfeifen nicht“, verriet der Kreiskantor scherzend, bevor er zur wichtigsten Erlaubnis des Tages kam: Einmal selbst die Orgel spielen.
Und Leonie testete gleich, ob das Orgelspielen auch mit richtig langen Fingernägeln funktioniert. Test bestanden, das Lied „Alle meine Entchen“ klappte so tadellos, dass gleich Applaus ertönte. Diese besondere Orgelentdeckertour wird der 9b sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Text und Bilder: Mareike Spillner
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Benjamin Simon-Hinkelmann
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