Alle Register gezogen
Einbeck. Unter anderem die Klasse 5c der Goetheschule hat sich bei Ulrike Hastedt angemeldet, um ein wenig mehr über die Orgel in der Münsterkirche zu erfahren. Dabei wissen sie schon eine Menge, wie die Kantorin schnell feststellt. Viele der Schüler*innen wissen beispielsweise, dass eine Orgel Luft braucht, um Klang zu erzeugen. Den nennt man hier Wind und dieser Wind wird durch Bleigewichte erzeugt, also durch Druck, der dann in die Orgelpfeifen gelangt. Dort nämlich entstehen die Töne. 2300 Pfeifen hat die Orgel, diese Menge überrascht die Klasse dann doch, mit so vielen hatte keiner gerechnet.
„Ihr seht ja auch nicht alle, nur den Prospekt“, erklärt Ulrike Hastedt. Nein, kein Prospekt aus Papier mit günstigen Angeboten, so nennt man eben jene Vorderfront der Orgel, die von außen zu sehen ist. Und dann gibt es da noch die Register. Mit ihnen lässt sich steuern, in welche Pfeifen der Wind kommt, also welche Töne gespielt werden.
Die Schüler*innen stellen viele Fragen, sind voll dabei, doch besonders spannend finden sie es natürlich, wenn sie zunächst am Modell und dann auch oben an der Orgel selbst ausprobieren dürfen, wie all das funktioniert. Sie dürfen den höchsten und den tiefsten möglichen Ton – die entsprechende Pfeife ist mit Fuß über fünf Meter hoch – spielen und auch ein Register ziehen, das eher nach kleinen Glöckchen als nach einer großen Orgel klingt. „Cymbelstern“ heißt es und als die Kantorin raten lässt, wann es wohl zum Einsatz kommt, erhält sie prompt die Antwort: „An Weihnachten bei ‚O du fröhliche‘?“ Genau richtig.
Auf einzelnen Orgelpfeifen probieren einige dann noch aus, ‚Alle meine Entchen‘ zu spielen, damit es nicht allzu weihnachtlich wird, Ulrike Hastedt erklärt, dass sie an der Orgel selbst zwar allein spielt, aber für die Register und auch zum Umblättern der Noten manchmal Hilfe benötigt und sie erzählt, dass sie dieses Instrument so faszinierend findet, weil sie damit eine Klangfülle wie sonst nur ein ganzes Orchester erzeugen kann. Natürlich gibt es auch noch eine Kostprobe, bei der die Klasse einfach nur entspannt zuhören darf und bei der die Kantorin sprichwörtlich alle Register zieht und eben diese Klangfülle unter Beweis stellt.
Text und Bilder: Christian Dolle
Pressekontakt
Benjamin Simon-Hinkelmann
Pressesprecher der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
benjamin.simon-hinkelmann@evlka.de
Telefon: 0511 – 1241 454
Mobil: 0172 – 239 84 61