“Darf ich auch mal spielen?”
Bad Sachsa. Wie spielt die Organistin die Orgel? Wie viele Pfeifen verbergen sich hinter ihrem Prospekt? Und wie entstehen ihre unterschiedlichen Klangfarben? Auf diese und ganz viele weitere Fragen ging Organistin Margret Kernbach am Sonntag nach dem Familiengottesdienst bei einer Orgelentdeckungstour ein. Genauer gesagt waren es sogar zwei Touren im Rahmen der Orgelentdeckertage von VISION KIRCHENMUSIK und der Landeskirche Hannovers.
An einer nahmen Lea, Mia, Lilly und Amelie teil. Dabei lernen sie sogar den Geheimgang hinauf zur Orgel und wieder hinunter kennen. Die Orgel ist das größte Instrument und wird darum auch „Königin der Instrumente” genannt. „Jede sieht anders aus, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie sollen zur Ehre Gottes spielen“, erklärt Margret Kernbach, wechselt ihre Schuhe und spielt die ersten Töne an der Orgel vor.
Sie löst damit ein lustiges Rätselraten aus. Welches Instrument könnte das sein? „Eine Trompete“, fragt die kleine Lea vorsichtig. „Genau, richtig! Super!“ Sie kann noch gar nicht lesen, was auf dem Register steht – hat aber eindeutig ein gutes Gehör und ein Gespür für Instrumente. Und was könnte das zweite Instrument sein? „Eine Posaune!“, ruft ihre große Schwester Mia schnell. Na gut, sie hat abgelesen… Aber auf das nächste Instrument kommen alle vier Orgelentdeckerinnen gleich: Es ist die Flöte.
Im Anschluss haben die Kinder Gelegenheit, einen Blick hinter das Orgelfenster zu werfen und die zahlreichen Pfeifen zu bewundern: kleine und große, die hohe und tiefe Töne erzeugen. Manche haben einen Deckel und manche keinen. Sogar welche aus Holz sind dabei.
„Der Motor ist hinten in der Orgel versteckt. Früher lief das manuell, ohne Motor, und jemand musste die ganze Zeit Luft hineinpumpen. Was für eine Arbeit!“, erklärt die Organistin lächelnd und zeigt den Kindern, dass auf der linken Orgelseite der Luftbehälter angebracht ist.
Als nächste Aufgabe dürfen die Kinder noch die Anzahl der Orgelpfeifen anhand der Register, Tasten und Pedaltasten zählen. Etwas knifflig, deshalb hilft Margret Kernbach nach: Heraus kommen mehr als 1900 Pfeifen. „Manche davon lassen sich nur von einem Orgelbauer stimmen“, so der Profi. Der habe gerade gewechselt. Die Wartung dieser Euler-Orgel von 1730 übernimmt nun die Firma Bente.
„Darf ich auch mal spielen?“, fragt Lilly und Margret Kernbach gibt allen Kindern noch Zeit, selbst ein paar Töne auf der Orgel zu spielen. Denn das ist immer am Beliebtesten.
Text und Bilder: Mareike Spillner
Bildunterschriften:
Bild 1: Ein Blick hinter das Orgelfenster zeigt große und kleine Pfeifen
Bild 2: Die Orgelentdeckerinnen dürfen als Abschluss selbst ein paar Töne spielen
Pressekontakt
Benjamin Simon-Hinkelmann
Pressesprecher der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers
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