„So habe ich die Orgel ja noch nie gesehen“
Einbeck. „Wer möchte die Kirche aufschließen?“, fragt Kantorin Ulrike Hastedt in die Runde und ganz viele der 25 kleinen Orgelentdecker reißen die Hände in die Luft. Sie und ihre Lehrerinnen der 5. Klasse der Goetheschule erkundeten am Montag die große Orgel von 2008 in der Einbecker Münsterkirche St. Alexandri. Doch bevor die besondere Aktion der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers losging, versammelten sich erst einmal alle gemeinsam vor der Kirche. Ein Mädchen bekam den Schlüssel, um andächtig das große Kirchenschiff zu betreten.
„Ich möchte ein Bewusstsein schaffen, dass eine Kirche etwas Besonderes, ein Ort der Ruhe ist“, so Hastedt, bevor sie den Schülern unterhalb der Orgel die unterschiedlichen Töne der Lippen- und Zungenpfeifen zeigte. „Wer möchte auch mal?“, lautete ihre Frage und diesmal schossen alle Hände in die Höhe. „Dann nehmt euch mal ein Mundstück – aber noch nicht reinblasen!“
Nach und nach durfte fast jeder einmal testen und immer sechs Kinder wurden nach vorne geholt, um mit den Pfeifen das Lied „Alle meine Entchen“ erklingen zu lassen. „Darf ich das Mundstück behalten?“ oder „Oh ja, ich möchte auch eins!“, aber auch die vielen Fragen, die die Kinder stellten, zeugten von ihrem Interesse und der Begeisterung für diese gelungene Aktion.
Die Orgel mit ihren sage und schreibe 2300 Orgelpfeifen – bei den Tipps der Schüler war von 60 bis 4000 alles dabei gewesen – aus einer anderen Perspektive zu entdecken, das setzte sich im Anschluss fort, als die Kantorin nach und nach in Kleingruppe alle Schüler mit an „ihr Instrument“ nahm. Da wurde der höchste Ton gespielt und auch der Tiefste, mal laut, mal leise – und auch selbst durften die Schüler einmal an der Orgel sitzen und „der Königin der Instrumente“ einige Töne entlocken. „Wow, total cool – so habe ich die Orgel ja noch nie gesehen!“, war einer von vielen begeisterten Sätzen, die an diesem Vormittag fielen.
Insgesamt drei Klassen hatte Ulrike Hastedt an diesem Tag die Orgel gezeigt – und alle hatten sichtlich Spaß. Zum Abschluss kam noch einmal die Kantorin zu Wort: „Eine Frage habe ich noch: Habt ihr heute irgendetwas gehört von dem ihr meintet: Wow, das hätte ich nie gedacht?“ Jaaaaa… Und wieder melden sich viele Kinder. „Dass die Orgel, jedenfalls der Bereich, an dem gespielt wird, doch so klein ist“, ist eine Aussage. Und die zweite: „Dass man beim Spielen so viel mit den Füßen macht.“ Und die dritte: „Dass die Orgel so viele Pfeifen hat!“ Zum Abschied gibt es noch eine Orgel zum Basteln und ein Heft über berühmte Orgelbauer mit in die Hand, bevor es für die Schüler wieder zurück in den Musikunterricht geht.
Text und Bild: Mareike Spillner
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Benjamin Simon-Hinkelmann
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